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FACHBEGRIFFE AUS DER ENERGIEWIRTSCHAFT LEICHT ERKLÄRT

Manchmal stehen wir vor Begriffen und haben da einfach keinen Bezug dazu. Wie auch, an der Masse von Content, dem wir täglich ausgesetzt sind. 

Dafür haben wir uns ein kleines Lexikon erarbeitet - unser #srdABC. Hier wollen wir Begrifflichkeiten aus der Energiewirtschaft erklären, für ein leichteres Verständnis und mehr Transparenz.

Und sollten Sie einen Begriff oder ein Thema haben, welches Sie hier einmal erläutert haben wollen (oder auch auf Facebook), dann schreiben Sie uns gerne an marketing@stadtwerke-rd.de

UNSER #srdABC

B wie ... / C wie...

Die Bilanzierungsumlage ist ein wichtiger Bestandteil der Gaspreisgestaltung. Sie sorgt dafür, dass Kosten ausgeglichen werden, die entstehen, wenn der tatsächliche Gasverbrauch vom vorhergesagten Verbrauch abweicht.

Warum gibt es die Bilanzierungsumlage?
Netzbetreiber erheben die Bilanzierungsumlage, um diese Unterschiede auszugleichen. Das betrifft besonders Unternehmen, da ihre Energiekosten durch die Umlage beeinflusst werden können.

Wie wird die Bilanzierungsumlage berechnet?
Die Höhe der Umlage wird jährlich neu festgelegt. Aktuell beträgt sie 0 €/MWh (Stand: 1. Oktober 2023). In der Vergangenheit lag sie jedoch höher, z. B. 2022 bei bis zu 5,70 €/MWh für kleinere Verbraucher.

SLP- und RLM-Zähler: Was ist der Unterschied?

SLP-Zähler (Standard-Lastprofil):
🔹 Für Gasverbräuche bis 1,5 Mio. kWh pro Jahr.
🔹 Der Verbrauch wird geschätzt und einmal jährlich abgelesen.
🔹 Die Bilanzierungsumlage ist hier höher, da die Prognosen weniger genau sind.

RLM-Zähler (registrierende Leistungsmessung):
🔹 Für Gasverbräuche ab 1,5 Mio. kWh pro Jahr.
🔹 Der Verbrauch wird alle 60 Minuten gemessen und gemeldet.
🔹 Genauere Daten führen zu niedrigeren Umlagekosten.

Tipps für Unternehmen:
Durch genaue Verbrauchsprognosen und Lastmanagement können Unternehmen die Auswirkungen der Bilanzierungsumlage minimieren. So lassen sich die Energiekosten besser kontrollieren.

Kurz gesagt: die Bilanzierungsumlage ist zur Deckung des zu erwartenden Fehlbetrages aus dem Einsatz von Regel- und Ausgleichsenergie.

Ein Blockheizkraftwerk, abgekürzt BHKW, ist ein Kraftwerk, das gleichzeitig Strom und Wärme produziert. Dabei wird die Abwärme, die bei der Stromerzeugung entsteht, nicht ungenutzt in die Luft abgegeben. Stattdessen wird sie für Heizzwecke in der näheren Umgebung genutzt – das nennt man Kraft-Wärme-Kopplung (KWK).

Woher kommt der Name?
Das Wort „Blockheizkraftwerk“ setzt sich aus „Block“, „Heiz“ und „Kraftwerk“ zusammen. Experten streiten noch heute darüber, ob der Name daher rührt, dass solche Anlagen oft Stadtviertel („Blöcke“) mit Energie versorgen. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass der Begriff von der modularen Bauweise dieser Kraftwerke stammt, die oft aus mehreren „Blöcken“ bestehen.

Wie funktionieren Blockheizkraftwerke?
BHKWs nutzen verschiedene Technologien, um Strom und Wärme zu erzeugen. Dazu gehören:

🔹 Verbrennungsmotoren
🔹 Stirlingmotoren
🔹 Gasturbinen

Zukünftig könnten auch Brennstoffzellen eine größere Rolle spielen.

Für welche Zwecke eignen sich BHKWs?
Blockheizkraftwerke gibt es in unterschiedlichen Größen:
Mikro-BHKWs für Einfamilienhäuser (bis zu 3 kW) bis zu Große BHKWs für Stadtteile oder Industrieanlagen (bis zu 10 MW oder mehr).
Sie können sowohl Raumwärme und warmes Trinkwasser bereitstellen als auch Prozesswärme in der Industrie erzeugen. Manche BHKWs liefern sogar Kälte, wenn sie mit speziellen Kältemaschinen kombiniert werden.

Welche Brennstoffe werden genutzt?
BHKWs können mit verschiedenen Brennstoffen betrieben werden, darunter:
🔹Fossile Energien: Erdgas, Heizöl, Flüssiggas
🔹Erneuerbare Energien: Biogas, Holzgas, Pflanzenöl
🔹Auch spezielle Gase wie Klärgas oder aufbereitetes Biogas (Biomethan) kommen zum Einsatz. Zukünftig könnte Wasserstoff aus erneuerbaren Energien eine wichtige Rolle spielen

Warum sind BHKWs so effizient?
Kondensationskraftwerke nutzen oft nur rund 40 % der eingesetzten Energie. Blockheizkraftwerke hingegen können dank Kraft-Wärme-Kopplung deutlich mehr Energie verwerten. Das macht sie nicht nur effizienter, sondern auch klimafreundlicher.

In Deutschland gibt es bereits rund 60.000 BHKW-Anlagen, die zur Energieeffizienz und zum Klimaschutz beitragen.
 

Bei uns erfolgt die reine Stromerzeugung in unserem eigenen Blockheizkraftwerk (BHKW) in der Rigaer Straße. Durch die Koppelproduktion von Strom und Wärme arbeitet unser BHKW hocheffizient.

Was ist der Brennwert?

Der Brennwert gibt an, wie viel Energie ein Brennstoff bei der Verbrennung abgibt. Dabei wird auch die sogenannte Kondensationswärme mitberücksichtigt, die entsteht, wenn der Wasserdampf aus den Abgasen kondensiert. Deshalb wird der Brennwert auch "oberer Heizwert" genannt. Im Gegensatz dazu steht der "untere Heizwert", der diese zusätzliche Energie nicht mit einbezieht.

Brennwert: Eine einfache Erklärung

Stellen Sie sich vor, Sie nehmen eine gekühlte Flasche aus dem Kühlschrank. Die Oberfläche der Flasche kühlt die Luft um sie herum ab, wodurch sich kleine Wassertropfen bilden. Ein ähnlicher Prozess passiert in modernen Heizungen, wenn die heißen Abgase abkühlen. Der entstehende Wasserdampf kondensiert, und die dabei freigesetzte Energie kann für die Heizung genutzt werden. Genau das beschreibt der Brennwert.

Unterschied zwischen Brennwert und Heizwert

Der Brennwert umfasst die gesamte Energie des Brennstoffs, einschließlich der Kondensationswärme. Der Heizwert hingegen lässt diese Energie unberücksichtigt. Daher ist der Heizwert immer etwas niedriger als der Brennwert.

Wussten Sie, dass manche Heizungshersteller Wirkungsgrade von über 100 % angeben? Das ist ein mathematischer Trick: Sie vergleichen die abgegebene Energie (Brennwert) mit der aufgenommenen Energie (Heizwert). Da der Brennwert größer ist, entsteht ein scheinbar über 100 % liegender Wirkungsgrad.

Vorteile des Brennwertprinzips in der Heiztechnik

Moderne Heizungen nutzen den Brennwert, um effizienter zu arbeiten. Sie sind mit speziellen Wärmetauschern ausgestattet, die die heißen Abgase abkühlen, sodass der Wasserdampf kondensiert. Die dabei gewonnene Energie wird an das Heizungswasser übertragen. Dadurch:

  • sinken die Heizkosten,

  • werden weniger Brennstoffe verbraucht,

  • und die CO2-Emissionen reduzieren sich.

Brennwerttechnik gibt es heute für viele Heizsysteme, darunter Gas-, Öl-, Holz- und Pelletheizungen.

Voraussetzungen für die Nutzung des Brennwerts

Damit eine Brennwertheizung effizient arbeitet, muss der Wasserdampf im Abgas kondensieren. Das gelingt nur, wenn die Rücklauftemperatur niedrig genug ist, meist unter 50 bis 55 Grad Celsius. Um dies zu erreichen, eignen sich:

  • Flächenheizungen wie Fußboden- oder Wandheizungen,

  • groß dimensionierte Heizkörper,

  • und ein hydraulischer Abgleich des Heizsystems.

Fazit

Der Brennwert beschreibt die maximale Energie, die ein Brennstoff bei der Verbrennung abgeben kann – inklusive der Kondensationswärme. Moderne Heizungen nutzen dieses Prinzip, um effizient und umweltfreundlich zu heizen. Mit der richtigen Technik und den passenden Voraussetzungen sparen Sie Heizkosten und schonen gleichzeitig das Klima.

 

CO₂-Preis - Was bedeutet das?
Der CO₂-Preis ist ein Teil des Gas-Arbeitspreises, der direkt in den Klima- und Transformationsfonds (KTF) fließt. Dieser Fonds unterstützt Projekte, die das Klima schützen und den Wandel zu einer nachhaltigeren Wirtschaft fördern.

Warum gibt es den CO₂-Preis?
Deutschland will bis 2045 klimaneutral werden. Um dieses Ziel zu erreichen, muss der Ausstoß von klimaschädlichem Kohlendioxid (CO₂) sinken. Seit 2021 gibt es deshalb eine CO₂-Bepreisung, die fossile Brennstoffe wie Heizöl, Erdgas, Benzin und Diesel teurer macht. Das Ziel: umweltfreundliche Alternativen attraktiver machen.

Wie funktioniert der CO₂-Preis?
Unternehmen, die Brennstoffe verkaufen, müssen für jede ausgestoßene Tonne CO₂ sogenannte Emissionszertifikate kaufen. Diese Kosten geben die Unternehmen an ihre Kunden weiter. So wird der CO₂-Ausstoß auch in den Bereichen Wärme und Verkehr – die bisher nicht Teil des EU-Emissionshandels sind – mit einem Preis versehen.

Was passiert mit den Einnahmen?
Das Geld aus dem CO₂-Preis wird für den Klimaschutz genutzt. Zum Beispiel:

🔹 Förderung von erneuerbaren Energien
🔹 Unterstützung für Haushalte und Unternehmen beim Umstieg auf klimafreundliche Heizungen wie Wärmepumpen
🔹 Finanzierung von Projekten, die die Industrie treibhausgasneutral machen

So trägt der CO₂-Preis dazu bei, die Klimaziele zu erreichen und den Wechsel zu umweltfreundlicheren Technologien zu fördern.
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz hat hier ein ausführliche Erklärung dazu.

E wie ...

Was versteht man unter Energiewirtschaft?

Die Energiewirtschaft ist das Rückgrat einer Industriegesellschaft. Sie stellt die notwendige Energie für Gewerbe und Privathaushalte bereit.
Die Zuverlässigkeit und Stabilität der Energieversorgung ist die Grundlage der Wettbewerbsfähigkeit eines Landes.

Energiewirtschaft einfach erklärt

Die Energiewirtschaft umfasst alle Bereiche, die sich mit der Gewinnung, Verarbeitung und Verteilung von Energie beschäftigen. Hierzu zählen unter anderem das Fördern oder der Import von Energieträgern, ihre Umwandlung in nutzbare Energieformen, die Lagerung und der Transport. Damit Haushalte, Unternehmen und die Industrie die Energie so nutzen können, wie sie es benötigen, werden die Energieträger zu „Endenergien“ verarbeitet.

Beispiele für Endenergien sind:

🔹Strom für Geräte und Maschinen

🔹Heizöl und Erdgas für Heizung und Warmwasser

🔹Kraftstoffe für den Antrieb von Fahrzeugen

Diese Energien und die dazugehörigen Anlagen ermöglichen verschiedene Energiedienstleistungen: Vom Erhitzen und Schmelzen von Rohstoffen über das Antreiben von Maschinen bis hin zur Beleuchtung und Telekommunikation.

Energie ist für alle Produktionsprozesse unverzichtbar und damit eine Grundressource für unsere Wirtschaft. Ohne Energie läuft in der Industrie und im Alltag wenig – sie ist das Fundament für unsere moderne Gesellschaft.

Also zusammengefasst: Energiewirtschaft ist ein Wirtschaftszweig, der die Produktion, Verarbeitung und Verteilung von Energie umfasst.

Erneuerbare Energieträger (auch „erneuerbare Energiequellen“ genannt) sind Energiequellen, die sich in menschlich überschaubaren Zeiträumen nicht erschöpfen und immer wieder genutzt werden können. Sie basieren größtenteils auf der Energie der Sonne, die für uns in den nächsten Milliarden Jahren als nahezu unerschöpflich gilt. Aber auch Wind, Erdwärme, Wasserkraft und die aus nachwachsenden Rohstoffe gewonnene Biomasse gehören dazu.

Im Gegensatz dazu stehen fossile Energieträger wie Torf, Kohle, Erdgas und Erdöl, welche chemische Energie gespeichert haben. Diese wurden zwar auch aus natürlichen Produkten gebildet, jedoch über viele Millionen Jahre hinweg unter enormem Druck und hohen Temperaturen aus organischen Stoffen gwonnen. Da diese Prozesse extrem langsam sind, gelten fossile Energieträger als „nicht erneuerbar“ – ihre Vorräte können in für uns relevanten Zeitspannen aufgebraucht werden.

F wie ...

Fernwärme ist mehr als nur heiße Luft!

Sie wird in der Regel durch Kraft-Wärme-Kopplung erzeugt – also der gleichzeitigen Produktion von Strom und Wärme.

Das bedeutet, dass Energieverluste, die bei separater Erzeugung entstehen, deutlich reduziert werden. Effizient und clever! 

Ein weiterer Vorteil: Die Erzeugung von Fernwärme ist flexibel und kann mit verschiedenen Energiequellen betrieben werden – von konventionellen Brennstoffen bis hin zu erneuerbaren Energien. Dank dieser Vielfalt ist Fernwärme schon lange auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Zukunft und trägt gleich doppelt zur Umweltfreundlichkeit bei.

Eigenschaften der Fernwärme: Die clevere, saubere und zukunftssichere Lösung für dein Zuhause!

Wir bei den Stadtwerken Ribnitz-Damgarten setzen auf nachhaltige Wärmeversorgung – und das hat gute Gründe! Mit Fernwärme bekommst du nicht nur Wärme, sondern auch ein Plus an Komfort, Umweltfreundlichkeit und Effizienz! Hier erfährst du, warum sie sich von anderen Wärmeprodukten abhebt:

🔹 Verbrauchsfertig: Keine sperrigen Heizkessel im Keller und kein Schornsteinfeger nötig – die Wärme kommt direkt zu dir und ist sofort nutzbar. Einfach anschließen und wohlfühlen!

🔹 Klima- und ressourcenschonend: Dank Kraft-Wärme-Kopplung wird Energie effizient genutzt. Das spart bis zu 50% Energie und reduziert CO₂-Emissionen. Auch erneuerbare Energien wie Geothermie können problemlos eingebunden werden!

🔹 Effizient: Fernwärme nutzt Energie optimal – besser als viele andere Systeme! Der niedrige Primärenergiefaktor macht sie zu einer echten Klimaschützerin. 

🔹 Platzsparend: Keine sperrigen Anlagen, keine Brennstofflagerung – Fernwärme braucht kaum Platz und sorgt für mehr Freiraum in deinem Zuhause.

🔹 Preisstabil: Dank flexibler Brennstoffe und modernster Technik bleibt Fernwärme kostengünstig – auch bei schwankenden Energiepreisen.

Und das Beste: Wir kümmern uns um alles! Wartung, Störungen, Service – wir sind für dich da, rund um die Uhr!
Fernwärme – die saubere, sichere und zukunftsorientierte Wahl für Ribnitz-Damgarten
 

Was macht unsere Fernwärme so besonders? Es ist nicht nur die mollige Wärme, die uns durch die kalten Tage bringt, sondern auch die Tatsache, dass sie richtig gut für die Umwelt ist! 

Nach dem AGFW-Regelwerk FW 309-6 hat unsere Fernwärme besonders gute spezifische Emissionsfaktoren. Klingt kompliziert? Keine Sorge, das bedeutet einfach, dass sie im Vergleich zu anderen Heizarten super abschneidet – vorausgesetzt, alle verwenden die gleichen Berechnungsmethoden. 

Aber das ist noch nicht alles! Energie- und CO₂-Bilanzen helfen uns dabei, die Effizienz der Kraft-Wärme-Kopplung zu messen. Sie zeigen, wie gut der Brennstoff genutzt wird und wie viel CO₂ dabei entsteht. So haben wir alles im Blick und können sicherstellen, dass unsere Fernwärme nicht nur warm, sondern auch nachhaltig ist! 

Übrigens, der Primärenergiefaktor spielt auch eine wichtige Rolle: ist die Primärenergie für die Erzeugung der Fernwärme Erdgas oder Kohle, also ein fossiler Brennstoff liegt er bei 1,3. Wird sie aber zu mindestens 70% aus umweltfreundlicher Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) erzeugt, hat die Fernwärme lediglich einen Primärenergiefaktor von 0,7.

Fossile Energieträger sind Brennstoffe, die vor Millionen von Jahren aus abgestorbenen Pflanzen und Tieren entstanden sind. Dazu gehören Kohle, Erdöl und Erdgas. Im Gegensatz zu erneuerbaren Energien können sie sich in menschlichen Zeiträumen nicht erneuern, weil ihre Entstehung extrem lange dauert.

Nutzung fossiler Energieträger
Fossile Energieträger enthalten gespeicherte Energie, die durch Verbrennung freigesetzt wird. Dabei entsteht Wärme, die in Kraftwerken genutzt wird, um Strom zu erzeugen oder Gebäude zu heizen. Sie spielen auch eine große Rolle im Transportsektor, etwa als Treibstoff für Autos, Flugzeuge und Schiffe.

Bedeutung und Herausforderungen
Seit der industriellen Revolution sind fossile Brennstoffe die Hauptenergiequelle der Menschheit. Sie haben das Wirtschaftswachstum und den technischen Fortschritt maßgeblich vorangetrieben. Allerdings führt ihre Nutzung zur Freisetzung von CO₂, das zuvor über Millionen von Jahren im Boden gespeichert war. Dies trägt zum Klimawandel bei. Zudem sind fossile Energieträger begrenzt und werden eines Tages zur Neige gehen.

Zukunft fossiler Energieträger
Um die Umweltbelastung zu verringern, setzen viele Länder auf erneuerbare Energien wie Sonne, Wind und Wasser. Dennoch machen fossile Brennstoffe aktuell noch den größten Anteil der weltweiten Energieversorgung aus. Der Übergang zu saubereren Alternativen ist eine der wichtigsten Herausforderungen der Zukunft.

G wie ...

Gasspeicherumlage: Was bedeutet das für Erdgasnutzer?

Ab dem 1. Januar 2025 steigt die Gasspeicherumlage von 2,50 Euro auf 2,99 Euro pro Megawattstunde (MWh). Das bedeutet, dass Erdgasnutzer mit leicht höheren Kosten rechnen müssen. Für ein Einfamilienhaus mit einem typischen Verbrauch von 20 MWh pro Jahr ergeben sich jährliche Mehrkosten von etwa 11,60 Euro. Für eine Wohnung mit einem durchschnittlichen Verbrauch von 8 MWh sind es etwa 7,00 Euro zusätzlich.

Die Gasspeicherumlage ist eine gesetzliche Abgabe, die dazu dient, die Versorgungssicherheit in Deutschland zu erhöhen. Gasspeicher sind wichtig, um Schwankungen im Gasverbrauch auszugleichen und in Krisenzeiten ausreichend Gasreserven zu haben. Die Umlage finanziert unter anderem die Befüllung und den Betrieb dieser Speicher.

Warum steigt die Umlage?
Die Höhe der Gasspeicherumlage wird alle sechs Monate neu festgelegt. Sie hängt davon ab, wie viel Gas eingelagert wurde, welche Kosten entstanden sind und welche Mengen die Umlage tragen müssen. Für 2025 hat der Betreiber Trading Hub Europe (THE) die Berechnung angepasst: Mengen, die für den internationalen Handel durchgeleitet werden, sind ab dann ausgenommen. Dadurch müssen die verbleibenden Mengen einen größeren Anteil der Kosten tragen, was zu der Erhöhung führt.

Wie hat sich die Umlage entwickelt?

🔹 0,59 Euro/MWh (Oktober 2022 bis Juni 2023)
🔹 1,45 Euro/MWh (Juli bis Dezember 2023)
🔹 1,86 Euro/MWh (Januar bis Juni 2024)
🔹 2,50 Euro/MWh (Juli bis Dezember 2024)
🔹 2,99 Euro/MWh (ab Januar 2025)

Fazit: Auch wenn die Gasspeicherumlage leicht steigt, bleibt ihr Einfluss auf die Gesamtkosten überschaubar. Für Verbraucher bedeutet das: ein kleiner Beitrag für ein großes Ziel – mehr Sicherheit in der Energieversorgung.

In Stromleitungen kann Elektrizität auf zwei Arten fließen. Bewegen sich die Elektronen gleichmäßig in eine Richtung, spricht man von Gleichstrom. Wechseln sie hingegen ständig die Richtung, handelt es sich um Wechselstrom.

Wie entsteht Gleichstrom?

Batterien und Akkus liefern Gleichstrom. Sie haben einen positiven und einen negativen Pol. Wird eine Batterie an einen Stromkreis angeschlossen, werden die freien Elektronen im Leiter vom positiven Pol angezogen und bewegen sich gleichförmig dorthin.

Auch Photovoltaik-Anlagen erzeugen Gleichstrom. Sonnenlicht trifft auf die Solarzellen, deren Siliziumschicht Elektronen freisetzt. Diese wandern zum Pluspol der Zelle, und so entsteht Gleichstrom. Um den erzeugten Strom ins öffentliche Netz einzuspeisen, wird er in Wechselstrom mit 50 Hertz umgewandelt. Dazu werden sogenannte Wechselrichter verwendet.

Gleichstrom im Übertragungsnetz

Wind- und Solaranlagen stehen meist in ländlichen Regionen, während der größte Strombedarf in Städten und Industriegebieten liegt. Deshalb muss Strom oft über weite Strecken transportiert werden, zum Beispiel von Windparks in Norddeutschland zu Industriezonen im Süden.

Für solche langen Distanzen eignet sich Gleichstrom besonders gut, da die Übertragungsverluste geringer sind als bei Wechselstrom. Das liegt unter anderem daran, dass Gleichstrom keine Blindleistung benötigt. Allerdings ist der Aufbau von Gleichstromnetzen kostenintensiver als der von Wechselstromnetzen.

Höchstspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ)

Die Übertragung von Strom über weite Strecken mit sehr hohen Spannungen nennt man Höchstspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ). Hier werden Spannungen von mehr als 500 Kilovolt genutzt. Damit der Strom am Anfang und Ende der Leitung nutzbar wird, sind spezielle Konverteranlagen notwendig, die Gleichstrom in Wechselstrom umwandeln und umgekehrt. Diese Technik ist teuer, aber effizient für lange Strecken.

Gleichstrom versus Wechselstrom – ein Vergleich

Die Nutzung von Gleich- und Wechselstrom lässt sich mit Verkehrsmitteln vergleichen: Für schnelle, unterbrechungsfreie Reisen über große Entfernungen wählt man ein Flugzeug – das entspricht Gleichstrom. Wer hingegen viele Zwischenstopps einlegen möchte, nimmt besser die Bahn – das ist mit Wechselstrom vergleichbar.

Auf Stromnetze übertragen heißt das: Gleichstrom eignet sich für lange Übertragungsstrecken, bietet aber keine flexiblen Anschlusspunkte entlang der Strecke. Wechselstromleitungen können dagegen einfacher an lokale Netze angebunden werden. Daher kommt HGÜ vor allem dann zum Einsatz, wenn Strom über sehr weite Strecken transportiert werden soll.

K wie ...

Die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) beschreibt die gleichzeitige Erzeugung von Strom und Wärme in einer Anlage. Im Gegensatz zu herkömmlichen Kraftwerken, die oft nur Strom erzeugen und dabei entstehende Wärme ungenutzt lassen, nutzt die KWK-Technologie die Abwärme effizient. Dadurch verbessert sie die Gesamtenergienutzung und spart Ressourcen.

KWK-Anlagen gibt es in verschiedenen Größen und Anwendungen:

🔹Große zentrale KWK-Anlagen speisen Wärme in Fern- oder Nahwärmenetze ein und versorgen beispielsweise ganze Wohngebiete

🔹Kleine Mini- oder Mikro-KWK-Anlagen eignen sich ideal für einzelne Gebäude und schaffen so eine dezentrale Wärmeversorgung

 

Mit KWK lässt sich also nicht nur die Energieeffizienz steigern, sondern auch ein Beitrag zur nachhaltigen Energieversorgung durch reduzierte CO₂-Emissionen leisten. 

 

Laut Umweltbundesamt ist die Nettostrom- und wärmeerzeugung seit 2003 pro Jahr gestiegen. Verstärkt durch Biomasse und durch ergasbasierende KWK-Anlagen, die neu gebaut und besser ausgelastet wurden. Die Energieträger Steinkohle und Mineralöl sind zurück gegangen.

Wenn Sie an diesem Thema in die Tiefe einsteigen wollen empfehlen wir Ihnen die Seite des Umweltbundesamtes: https://www.umweltbundesamt.de/daten/energie/kraft-waerme-kopplung-kwk

Die KWKG-Umlage ist ein Bestandteil des Strompreises. Sie wird zusätzlich zu den Netzentgelten berechnet.

Was bedeutet KWKG?
KWK steht für Kraft-Wärme-Kopplung. Das bedeutet, dass in einer Anlage gleichzeitig Strom und Wärme erzeugt werden – und das besonders effizient.

Warum gibt es die KWKG-Umlage?
Die Umlage unterstützt die umweltfreundliche Stromerzeugung in KWK-Anlagen. Netzbetreiber zahlen den Betreibern solcher Anlagen einen Zuschlag für den erzeugten Strom. Diese Förderung wird durch die KWKG-Umlage finanziert.

Wie hoch ist die KWKG-Umlage?
Die Höhe der Umlage richtet sich nach dem aktuell gültigen Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWKG). Im Jahr 2024 beträgt die KWKG-Umlage für Verbraucher mit einem Stromverbrauch unter 1 Million kWh pro Jahr 0,275 Cent pro Kilowattstunde (ct/kWh).

Wie hat sich die Umlage entwickelt?
Hier ein Überblick über die KWKG-Umlage der letzten Jahre:

Jahr  |  Umlage (ct/kWh)
20240,275
20230,357
20220,378
20210,254
20200,226
20190,280
20180,345
20170,438
20160,445
20150,254

 

Mit der KWKG-Umlage wird ein wichtiger Beitrag zur Förderung umweltfreundlicher Energieerzeugung geleistet – gut für Klima und Effizienz!

Konzessionsabgaben (KA) sind Zahlungen, die Energie-Netzbetreiber an Gemeinden leisten. Diese Abgaben sind eine Art Miete, die für die Nutzung öffentlicher Straßen und Wege zur Verlegung von Strom- und Gasleitungen gezahlt wird.

Gemeinden erlauben den Netzbetreibern, ihre Leitungen unterirdisch durch die Straßen zu verlegen, um Strom und Gas zu liefern.

Die Höhe der Konzessionsabgabe wird durch die Konzessionsabgabenverordnung (KAV) geregelt. Sie hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel dem Energieliefervertrag des Kunden und manchmal auch von der Größe der Gemeinde, gemessen an der Einwohnerzahl.

Konzessionsabgaben sind ein Teil der Arbeitspreise, die Verbraucher für Strom und Gas zahlen. Sie fließen also mit in die Preisgestaltung ein, die wir Ihnen als Endkunden in den Rechnungen zeigen.

L wie ...

Wer sich für den Kauf eines Elektroautos entschieden hat, stellt sich nun die Frage, wie und wo das E-Auto aufgeladen werden kann. Wenn das Laden des E-Autos am eigenen Haus möglich ist, wird in den meisten Fällen eine Wallbox in der Garage oder am Haus installiert. Alternativ muss das Fahrzeug an öffentlichen oder privaten Ladestationen geladen werden.

Eine Ladestation ist eine Einrichtung, an der Elektrofahrzeuge aufgeladen werden können. Sie funktioniert ähnlich wie eine "Tankstelle" für E-Autos, wobei die Energie in Form von Strom statt Benzin oder Diesel geliefert wird. Es gibt verschiedene Arten von Ladestationen:

🔹Normalladestationen liefern Wechselstrom (AC) und sind ideal für längere Standzeiten, zum Beispiel über Nacht

🔹Schnellladestationen liefern Gleichstrom (DC) und laden die Batterie deutlich schneller – praktisch, wenn es schnell gehen muss

Mit immer mehr Ladestationen an öffentlichen Orten, wie Parkplätzen, Einkaufszentren oder entlang der Autobahnen, wird das Laden von E-Autos komfortabler und alltagstauglicher. Moderne Ladestationen sind oft mit Apps oder Karten nutzbar, die auch den Ladestatus überwachen.

M wie ...

Marktlokation einfach erklärt

Die Marktlokation, oder kurz auch MaLo genannt, ist ein fest definierter Ort, an dem Energie entweder verbraucht oder erzeugt wird.

 

Marktlokationsidentifikationsnummer einfach erklärt

Die Marktlokation ist mit mindestens einer Leitung ans Versorgungsnetz angeschlossen und besitzt eine eindeutige Identifikationsnummer, die sogenannte MaLo-ID.

 

Wofür gibt es die MaLo-ID?

Die MaLo-ID sorgt dafür, dass jede Verbrauchs- oder Einspeisestelle eindeutig identifizierbar ist. Das verhindert Verwechslungen bei der Abrechnung und stellt sicher, dass der Energieverbrauch oder die Erzeugung korrekt zugeordnet wird. Die MaLo-ID bleibt dauerhaft bestehen und wird vom Netzbetreiber vergeben.

 

Wo finde ich die MaLo-ID?

Sie finden Ihre MaLo-ID auf Ihrer Strom- oder Gasrechnung. Sie besteht aus 11 Ziffern, zum Beispiel: 12345678901. Je nach Anbieter steht sie entweder im Rechnungskopf oder weiter unten bei den Vertragsdetails.

 

Was ändert sich für Sie als Kunde?

Die MaLo-ID ersetzt die bisherige Zählpunktbezeichnung.

Ihre Zählernummer bleibt jedoch gleich.

Mit der MaLo-ID funktioniert ein Lieferantenwechsel schneller und einfacher.

 

Was passiert, wenn ich nicht nur Strom verbrauche, sondern auch erzeuge?

Wenn Sie beispielsweise eine Photovoltaikanlage (PV-Anlage) auf Ihrem Dach betreiben, erhalten Sie zwei MaLo-IDs: eine für Ihren Stromverbrauch und eine für die Einspeisung des erzeugten Stroms ins Netz.

 

Wer vergibt die MaLo-ID?

Die Marktlokations-Identifikationsnummern werden vom Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) und dem Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) organisiert. Ihr jeweiliger Netzbetreiber ordnet Ihnen dann die passende MaLo-ID zu.

 

Kurz gesagt:

Die MaLo-ID ist eine unverwechselbare Nummer für Ihre Verbrauchs- oder Einspeisestelle.

Sie sorgt für eine klare Zuordnung auf Ihrer Rechnung.

Sie erleichtert den Lieferantenwechsel und die Kommunikation zwischen Energieversorgern, Netzbetreibern und Kunden.

N wie ... / O wie ...

Das Netznutzungsentgelt, oft auch einfach Netzentgelt genannt, ist der Preis, den jeder zahlt, der Strom durch das Stromnetz nutzt. Es ist vergleichbar mit einer Briefmarke: Sie bezahlt den Versand unabhängig von der Entfernung.

Was genau ist das Netzentgelt?
Das Netzentgelt deckt die Kosten für die Nutzung der Stromleitungen ab – vom großen Übertragungsnetz bis zum lokalen Verteilnetz. Der Netzbetreiber, dem das jeweilige Netz gehört, erhebt diesen Preis.

Es besteht aus zwei Bestandteilen:
🔹 Arbeitspreis: Bezogen auf die verbrauchte Energiemenge (z. B. Cent/kWh).
🔹 Leistungspreis: Für die maximale Leistung (bei Haushalten oft nicht relevant).
Haushaltskunden zahlen meist einen Grundpreis statt eines Leistungspreises.

Wer bestimmt das Netzentgelt?
Das Netzentgelt wird nicht im freien Markt festgelegt, da Stromnetze natürliche Monopole sind. Stattdessen regeln staatliche Behörden die Höhe:

🔹 Netzbetreiber dürfen nur so viel verdienen, wie ihnen von der Regulierungsbehörde erlaubt wird.
🔹 Die Entgelte basieren auf den Kosten für Betrieb, Wartung und Ausbau des Netzes, plus eines kleinen Gewinns für den Netzbetreiber.
Netzentgelte machen etwa ein Viertel des Strompreises für Haushalte aus. Sie umfassen auch die Kosten für Messung und den Betrieb der Zähler, die durch moderne Messsysteme künftig beeinflusst werden.

Warum sind Netzentgelte wichtig?
Netzentgelte ermöglichen den Zugang zum Stromnetz für alle – unabhängig davon, woher der Strom kommt. Sie sorgen dafür, dass das Stromnetz sicher und zuverlässig betrieben, gewartet und erweitert werden kann.

Das Netznutzungsentgelt ist ein Kostenanteil, den Verbraucher für die Nutzung des Gasnetzes zahlen. Es deckt die Kosten für Betrieb, Instandhaltung und Ausbau der Leitungen. Gasversorger zahlen dieses Entgelt an die Netzbetreiber und legen es anschließend auf den Gaspreis um.

Warum steigen die Netznutzungsentgelte?
Zum Jahreswechsel 2024/25 erhöhen sich die Netznutzungsentgelte in vielen Regionen deutlich – im Durchschnitt um 23 %. Das bedeutet für ein Einfamilienhaus mit einem Verbrauch von 20.000 kWh im Jahr zusätzliche Kosten von etwa 103 Euro.

Grund für den Anstieg:
Die Bundesnetzagentur hat neue Abschreibungsregeln, genannt KANU 2.0, eingeführt. Netzbetreiber dürfen nun Kosten für eine mögliche Stilllegung ihrer Gasnetze ab 2035 vorab einberechnen. Dadurch steigen die Entgelte – besonders stark in Regionen wie Sachsen-Anhalt (+43 %) oder Brandenburg (+39 %).

Wie wirkt sich das auf den Gaspreis aus?
Da die Netznutzungsentgelte Teil des Gaspreises sind, könnte der durchschnittliche Gaspreis um etwa 5 % steigen. Ein Beispiel: Für ein Einfamilienhaus (20.000 kWh/Jahr) wären das Mehrkosten von rund 103 Euro im Jahr.

Was können Verbraucher tun?
Die Netzentgelte sind staatlich reguliert und schwer vermeidbar, da Gasnetze Monopole sind. Dennoch lohnt sich ein Anbieterwechsel, denn die Preisunterschiede zwischen Gasversorgern können über 1.000 Euro im Jahr betragen.

Was ist die Offshore-Netzumlage?
Die Offshore-Netzumlage ist ein Bestandteil des Strompreises, den Sie als gesonderten Posten auf Ihrer Stromrechnung finden. Sie wurde 2013 eingeführt und diente ursprünglich dazu, mögliche Entschädigungen an Betreiber von Offshore-Windparks zu finanzieren. Solche Entschädigungen können entstehen, wenn der Anschluss der Windparks ans Stromnetz verspätet erfolgt oder es zu langen Unterbrechungen im Netz kommt.

Warum gibt es die Offshore-Netzumlage?
Seit dem 1. Januar 2019 deckt die Umlage auch die Kosten für den Bau und Betrieb der Leitungen, die Offshore-Windparks mit dem Übertragungsnetz an Land verbinden. Diese Kosten wurden vorher in den allgemeinen Netzentgelten berücksichtigt.

Wer berechnet die Umlage?
Die Offshore-Netzumlage wird von den Übertragungsnetzbetreibern TenneT TSO GmbH und 50Hertz Transmission GmbH ermittelt. Grundlage dafür ist § 17f Absatz 4 des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG).

Entwicklung der Umlage
Im Jahr 2024 beträgt die Offshore-Netzumlage 0,656 Cent pro Kilowattstunde (ct/kWh). Ein Blick zurück zeigt, wie sich die Umlage in den vergangenen Jahren entwickelt hat:

Jahr  |  Offshore-Netzumlage
(ct/kWh)
20240,656
20230,591
20220,419
20210,395
20200,416
20190,416
20180,037
2017-0,028
20160,040
2015-0,051

 

Mit dieser Umlage wird der Ausbau der Offshore-Windenergie unterstützt, um langfristig mehr erneuerbare Energien ins Netz zu integrieren.

P wie ...

Primärenergie ist Energie, die in ihrer natürlichen Form vorkommt, also direkt aus der Umwelt stammt. Beispiele sind Windkraft, Sonnenstrahlen, Wasserkraft, Erdwärme oder die chemische Energie in Kohle und Erdgas.

Meist kann Primärenergie nicht direkt genutzt werden. Sie muss zuerst in eine andere Form umgewandelt werden – zum Beispiel wird Kohle verbrannt, um Dampf zu erzeugen, der dann in einem Kraftwerk Strom produziert. Am Ende nutzen wir diese Energie als Endenergie, etwa als Strom aus der Steckdose oder Wärme aus der Heizung.

Bei jeder Umwandlung geht jedoch ein Teil der Energie verloren. Hier kommen die Primärenergiefaktoren ins Spiel. Sie beschreiben, wie viel Primärenergie nötig ist, um eine bestimmte Menge Endenergie bereitzustellen.

  • Ein Faktor größer als 1 bedeutet: Es wird mehr Primärenergie benötigt, als Endenergie bereitgestellt wird.
  • Ein Faktor von 0 zeigt: Es wird keine Primärenergie benötigt, wie bei erneuerbaren Energien wie Wind- oder Sonnenenergie.

Die Primärenergiefaktoren helfen, verschiedene Energieträger – wie Kohle, Erdgas, Strom oder Biomasse – miteinander zu vergleichen. Sie zeigen, wie effizient eine Energiequelle ist, welche Umweltauswirkungen sie hat und wie gut sie für die Zukunft geeignet ist.

Ein Beispiel: Für Strom aus Kohle wird ein hoher Primärenergiefaktor angesetzt, weil die Umwandlung und der Transport viel Energie kosten. Strom aus Windkraft hat hingegen oft einen Faktor von 0, weil die Energie direkt aus der Natur genutzt wird.

Durch diese Faktoren können wir auch besser planen, wie die Energieversorgung in Zukunft gestaltet werden sollte, oder erkennen, wo wir Energie einsparen können.

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Regenerative Energie

Kurz und knapp: Regenerative Energien sind erneuerbar und unerschöpflich. Dazu zählen Wind, Wasser, Sonne, Erdwärme und Biomasse. Diese Energien tragen dazu bei, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren und den CO2-Ausstoß zu verringern. An besonders wind- und sonnenreichen Tagen können Windkraft- und Solaranlagen in Deutschland rechnerisch den gesamten Strombedarf decken. Allerdings gibt es Herausforderungen: Im Winter steigt der Strombedarf, gleichzeitig kann es zu Engpässen kommen, wenn Windkraftanlagen wegen Sturms abschalten und die Sonne nicht scheint.

Ausführlich:

Wasserkraft Wasserkraftwerke nutzen fließendes Wasser zur Stromerzeugung. Solange das Wasser fließt, wird kontinuierlich Energie produziert. Diese Technik ist sehr zuverlässig, doch das Potenzial in Deutschland ist nahezu ausgeschöpft. Daher konzentriert sich der weitere Ausbau auf die Modernisierung bestehender Anlagen. Der Anteil von Wasserkraft am gesamten Energiemix ist eher gering.

Sonnenenergie Photovoltaikanlagen wandeln Sonnenstrahlen direkt in Strom um. Diese Technik ist mittlerweile eine der günstigsten Möglichkeiten, erneuerbare Energie zu gewinnen. Die Sonne scheint zwar nicht rund um die Uhr, dennoch spielt Solarenergie eine immer größere Rolle in der Stromversorgung.

Geothermie Geothermie nutzt die in der Erdkruste gespeicherte Wärme. Tief im Erdinneren herrschen Temperaturen von mehreren tausend Grad. Diese Energie kann zum Heizen, Kühlen oder zur Stromerzeugung genutzt werden. Allerdings ist die Erschließung aufwendig, weshalb Geothermie bislang nur eine geringe Rolle im Energiemix spielt.

Windenergie Windräder erzeugen Strom aus der Bewegungsenergie des Windes. Besonders an windreichen Standorten wie Küsten oder Hügellandschaften sind sie besonders effizient. Ein Problem ist jedoch, dass der Strom oft dort erzeugt wird, wo er nicht direkt gebraucht wird. Dennoch deckt Windkraft einen großen Teil des deutschen Strombedarfs.

Biomasse Biomasse ist vielseitig einsetzbar: Sie kann als fester, flüssiger oder gasförmiger Brennstoff zur Strom- und Wärmeerzeugung genutzt werden. Auch Biokraftstoffe werden aus Biomasse gewonnen. Besonders praktisch ist, dass Biomasse Energie speichern kann. Das macht sie zu einem wichtigen Bestandteil der Energiewende.

Regenerative Energien sind essenziell für eine nachhaltige Zukunft. Jede Energiequelle hat ihre Stärken und Herausforderungen, doch gemeinsam können sie einen großen Beitrag zur klimafreundlichen Energieversorgung leisten.

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Um die Klimaziele zu erreichen, müssen in den kommenden Jahren zahlreiche Wärmepumpen, Ladesäulen für Elektrofahrzeuge und Batteriespeicher ans Stromnetz angeschlossen werden. Diese leistungsstarken Geräte sollen ohne lange Wartezeiten und gleichzeitig sicher und zuverlässig ins Stromnetz integriert werden.

Daher hat die Bundesnetzagentur eine Neuregelung zur Integration dieser steuerbaren Verbrauchseinrichtungen und Netzanschlüsse nach § 14a Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) erarbeitet. Diese Regelung, die seit Januar 2024 gilt, vereinfacht und beschleunigt den Netzanschluss für Verbrauchseinrichtungen mit einer Leistung ab 4,2 kW, die ab diesem Datum in Betrieb genommen werden. Als zusätzlichen Vorteil erhalten Verbraucher reduzierte Netzentgelte – im Gegenzug müssen ihre Anlagen jedoch temporär steuerbar sein, sodass die Leistung bei hoher Netzauslastung verringert werden kann.

🔹Steuern, Dimmen oder Abschalten?
„Steuern“ oder „dimmen“ bedeutet, dass die Leistung der Verbrauchseinrichtung kurzzeitig angepasst wird, um das Netz zu stabilisieren. Die Grundversorgung bleibt immer erhalten, und eine komplette Abschaltung erfolgt nicht.

🔹Wer übernimmt die Umsetzung?
Ihre Elektrofachkraft installiert die Verbrauchseinrichtung und nimmt sie in Betrieb. Die Elektrofachkraft sorgt dafür, dass alle geltenden Vorschriften und Richtlinien der Netzbetreiber erfüllt sind – Sie selbst müssen nichts weiter tun.

Info: Die Netze BW als Verteilnetzbetreiber sorgt weiterhin dafür, dass diese Maßnahmen zuverlässig umgesetzt werden.

Die § 19 StromNEV-Umlage ist ein Bestandteil des Arbeitspreises für Strom.
Sie wird von allen Stromverbrauchern gezahlt und dient dazu, Einnahmeausfälle der Netzbetreiber auszugleichen. Diese entstehen durch die sogenannten „individuellen Netzentgelte“ – also vergünstigte Entgelte, die bestimmte Unternehmen erhalten, um ihre Wettbewerbsfähigkeit auf internationalen Märkten zu sichern.

Die Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) berechnen jährlich die Höhe der Umlage und veröffentlichen diese spätestens am 25. Oktober. Im Jahr 2024 beträgt die Umlage 0,643 Cent pro Kilowattstunde (ct/kWh), ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren.

Warum ist die Umlage 2024 so stark gestiegen?
Ursprünglich sollte die Umlage für 2024 bei 0,403 ct/kWh liegen. Doch ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts im Dezember 2023 änderte die Lage: Ein staatlicher Zuschuss zu den Netzbetreiberkosten in Höhe von 5,5 Milliarden Euro entfiel. Dadurch mussten die Netzentgelte neu berechnet werden, was zu einer Erhöhung der Umlage um etwa 60 % führte.

Wer zahlt wie viel?
Die Höhe der § 19 StromNEV-Umlage hängt davon ab, zu welcher Letztverbrauchergruppe man gehört:

🔹 LV Gruppe A: Private Haushalte und Gewerbe bis 1 Mio. kWh/Jahr – 0,643 ct/kWh (2024), neu 1,558 ct/kWh (2025)
🔹 LV Gruppe B: Ab 1 Mio. kWh/Jahr – für den Mehrverbrauch 0,050 ct/kWh (2024), bleibt auch für 2025
🔹 LV Gruppe C: Produzierendes Gewerbe und Schienenverkehr mit hohen Stromkosten – für den Mehrverbrauch 0,025 ct/kWh (2024), bleibt für 2025

Die Preise ct/kWh gelten für das Kalenderjahr 2024.

Wie ist die Entwicklung für das Jahr 2025?
Ab dem 01.01.2025 wird der Aufschlag für besondere Netznutzung von allen Stromverbrauchern erhoben. Die Berechnung für das Jahr 2025 basiert auf den Prognosen der Netzbetreiber zu den erwarteten Einnahmeausfällen, den gemeldeten Umlagebeträgen gemäß BK8-24-001-A sowie den geschätzten Stromverbräuchen für 2025. Zusätzlich wurde eine Nachzahlung aus der Jahresabrechnung der § 19 StromNEV-Umlage für 2023 berücksichtigt, die auf den geprüften Zahlen der Wirtschaftsprüfer basiert.

Seit wann gibt es die Umlage?
Die Umlage ist seit 2012 Teil der Stromrechnung. Sie hat das Ziel, die Kosten für die Netzbetreiber fair zu verteilen. Ihre Höhe schwankt von Jahr zu Jahr, je nach Prognosen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.

Mit der § 19 StromNEV-Umlage wird ein Beitrag zur Stabilität des Energiemarkts geleistet – auch wenn sie für Stromkunden eine zusätzliche Belastung darstellt.

U wie ... / V wie ... / W wie ...

Was ist Wechselstrom?

Wechselstrom ist der Strom, der aus unseren Steckdosen kommt und unsere Haushaltsgeräte mit Energie versorgt. Anders als Gleichstrom, der immer in dieselbe Richtung fließt, wechselt Wechselstrom seine Richtung ständig – genau genommen 100-mal pro Sekunde. Dieser Wechsel wird in der Einheit Hertz (Hz) angegeben, und in Europa liegt die Frequenz bei 50 Hertz. Das bedeutet: Der Strom ändert 50-mal pro Sekunde seine Richtung hin und her.

Warum wird Wechselstrom verwendet? Er hat einige Vorteile: Er ist einfach zu erzeugen, effizient zu transportieren und leicht umwandelbar, zum Beispiel für unterschiedliche Spannungsbedürfnisse.

Geschichte des Wechselstroms

Dass wir heute Wechselstrom nutzen können, verdanken wir dem Wissenschaftler Michael Faraday. Im Jahr 1831 entdeckte er die elektromagnetische Induktion – die Grundlage für die Stromerzeugung. Später entwickelte Werner Siemens 1866 einen Generator, der Wechselstrom in großem Maßstab erzeugen konnte. Ein weiterer Meilenstein war die Entwicklung des Transformators. Mit ihm konnte man die Spannung des Stroms ändern, ohne dabei Energie zu verlieren. Das machte es möglich, Strom über weite Strecken zu transportieren.

1890 entstand das erste öffentliche Wechselstromkraftwerk in Deutschland, gebaut von Konrad Fischer in Bad Reichenhall. Es versorgte damals 1.200 Glühlampen – ein großer Fortschritt für die Stromversorgung.

Wie wird Wechselstrom erzeugt?

Wechselstrom entsteht durch die Bewegung: In einem Generator dreht sich eine Spule in einem Magnetfeld. Dabei entsteht eine elektrische Spannung, die ständig ihre Richtung wechselt. Diese Technik ist einfach, effizient und ideal für den Transport und die Umwandlung von Strom.

Ein Beispiel für kleine Wechselstromgeneratoren ist der Fahrraddynamo. Hier wird Strom erzeugt, wenn das Rad in Bewegung ist – perfekt, um die Fahrradlampe zum Leuchten zu bringen.

Welche Arten von Wechselstrom gibt es?

Es gibt verschiedene Arten von Wechselstrom. Der üblichste ist der sinusförmige Wechselstrom, der in Haushalten verwendet wird. Er ist effizient und gut zu transportieren.

Neben dem einphasigen Wechselstrom gibt es auch den sogenannten Dreiphasenwechselstrom (oder Drehstrom). Dieser kommt in Industrieanlagen und Stromnetzen zum Einsatz, weil er besonders leistungsstark ist.

Mit Wechselstrom begann eine neue Ära der Energieversorgung. Seine einfache Erzeugung und Vielseitigkeit machen ihn bis heute unverzichtbar.

Was ist ein kommunaler Wärmeplan?

Ein kommunaler Wärmeplan ist ein Fahrplan für eine klimafreundliche, kosteneffiziente und unabhängige Wärmeversorgung in einer Stadt oder Gemeinde. Er zeigt auf, wie Gebäude mit Wärme versorgt werden können – entweder zentral über ein Wärmenetz oder dezentral durch individuelle Lösungen.

Zentrale Wärmeversorgung: Hier wird ein Wärmenetz genutzt, das oft durch Kraft-Wärme-Kopplung (z. B. ein Blockheizkraftwerk) oder die Nutzung von Abwärme betrieben wird.

Dezentrale Wärmeversorgung: Dabei kommen Wärmepumpen oder andere erneuerbare Energien in kleineren Quartieren zum Einsatz.

Wie entsteht ein Wärmeplan? Die Erstellung eines kommunalen Wärmeplans erfolgt in vier Schritten:

  1. Bestandsaufnahme: Es wird analysiert, wie viel Energie die Gebäude aktuell verbrauchen, wie hoch der Wärmebedarf ist und welche Treibhausgasemissionen entstehen.
  2. Potenzialanalyse: Es wird geprüft, wie man Energie sparen und mehr erneuerbare Energien nutzen kann.
  3. Zielszenario: Ziel ist eine klimaneutrale Wärmeversorgung, die keine fossilen Energieträger wie Öl oder Gas mehr benötigt.
  4. Maßnahmenplanung: Es werden konkrete Schritte geplant, z. B. der Ausbau von Wärmenetzen oder die Förderung von Wärmepumpen.

Was sagt das Gesetz dazu?

Die rechtlichen Grundlagen für kommunale Wärmepläne kommen aus Bundes- und Landesgesetzen:

  • Bundes-Wärmeplanungsgesetz (WPG): Großstädte mit mehr als 100.000 Einwohnern müssen bis Mitte 2026 einen Wärmeplan erstellen. Kleinere Städte und Gemeinden haben bis 2028 Zeit.
  • Vorreiter unter den Bundesländern: Baden-Württemberg hat als erstes Bundesland geregelt, dass Städte ab 20.000 Einwohnern bis Ende 2023 einen Wärmeplan vorlegen mussten. Schleswig-Holstein folgt diesem Beispiel.

Diese Vorgaben basieren auf der EU-Energieeffizienzrichtlinie, die auch für kleinere Kommunen gilt.

Wer zahlt das alles? Die Umsetzung der kommunalen Wärmeplanung kostet viel Geld. Um die Gemeinden zu unterstützen, bietet der Bund Förderprogramme wie die Bundesförderung effiziente Wärmenetze (BEW) an. Doch die Nachfrage ist so groß, dass mehr Geld benötigt wird.

Volker Kienzlen, Experte aus Baden-Württemberg, erklärt: „Der Bund muss die Förderprogramme finanziell aufstocken, damit die Kommunen ihre Ziele erreichen können.“

Warum ist das wichtig? Ein kommunaler Wärmeplan ist entscheidend für die Energiewende in Deutschland. Er hilft, fossile Energien zu ersetzen, das Klima zu schützen und die Unabhängigkeit der Kommunen zu stärken. Mit klaren Vorgaben und Unterstützung können die Wärmepläne erfolgreich umgesetzt werden – ein wichtiger Schritt in Richtung einer klimafreundlichen Zukunft!

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